Apotheke „Zur Gnadenmutter“ in Mariazell UNESCO Kulturerbe

Apotheke „Zur Gnadenmutter“ in Mariazell UNESCO Kulturerbe
20. Juni 2017 Wolfgang Steinbauer

Die Apotheke „Zur Gnadenmutter“ wurde im April 2017 in das Immaterielle Kulturerbe Österreich „Apothekeneigene Hausspezialitäten“ aufgenommen.

Die Österreichische UNESCO Kommission hat sich zur Aufgabe gemacht, wertvolles, traditionelles Wissens- und Kulturgut und alte Traditionen in Österreich zu schützen und diese damit der Nachwelt zu erhalten. Dieses sogenannte Immaterielle Kulturerbe wurde immer von einer Generation an die nächste weitergegeben, fortwährend neu gestaltet und ist ein wesentlicher Teil unserer österreichischen Kultur, unserer Tradition und unserer Identität.

Die Apotheke „Zur Gnadenmutter“ in Mariazell wurde 1718 gegründet und kann auf eine 300-jährige Tradition in der Umsetzung des Wissens über die Traditionelle Europäische Medizin in der täglichen Arbeit und Herstellung von Heilmitteln aus wertvollen, europäischen Heilpflanzen zum Wohle der Menschen zurückblicken. Seit nunmehr 300 Jahren wird dieses wertvolle Wissen von einer Apothekergeneration an die nächste weitergegeben. Dieses besondere Erbe wird nach wie vor weitergeführt, um es der Nachwelt zu erhalten.

Definition laut UNESCO:
Apothekeneigene Hausspezialitäten, das Wissen um ihre Herstellung und die dazu erforderlichen Gerätschaften zählen seit langem zur gelebten Apothekentradition und stellen ein ursprünglich mündlich überliefertes, später in Rezepturbüchern aufgezeichnetes Fachwissen über Heilmittel und Heilwissen sowie den Umgang mit der Natur dar. Zur Herstellung apothekeneigener Hausspezialitäten sind neben Arzneimittel-Rohstoffen auch spezielle Geräte sowie das entsprechende handwerkliche Wissen nötig. Die dabei verwendeten Wirk- und Hilfsstoffe sind rezeptfrei und entsprechen der aktuellen Arzneibuchqualität.